Klassenkampf? – Ja, Kampf um Abi-Klassen!

In der Eppsteiner Zeitung vom 19.05.16 nahm die CDU Stellung zu unserer Vorstellung einer staatlichen gymnasialen Oberstufe in Eppstein anstelle einer in privater Trägerschaft, wie von CDU und Grünen propagiert.

Interessant an dem Artikel der CDU „SPD Eppstein – Klassenkampf ohne Vision“ ist, dass die CDU nur von dem hohen Interesse an privaten Schulen in der Umgebung spricht, nicht aber von anerkannten staatlichen Schulen außerhalb Eppsteins wie z.B. den Gymnasien im Kreis, in Höchst, oder der Helene-Lange-Schule in Wiesbaden, um nur einige zu nennen.  Ob die von der CDU genannten privaten Gymnasien, etwa das Dr. Richter-Gymnasium in Kelkheim deren Standard entspricht, sei einmal dahin gestellt. Die SPD zu schelten, sie habe keine Visionen, aber selbst nur die Privatschule als Möglichkeit der Verwirklichung einer gymnasialen Oberstufe in Eppstein zu nennen, ohne weiterhin Alternativen zu prüfen, bedeutet doch sich aus der bildungspolitischen Verantwortung gegenüber Schülern und Eltern herauszustehlen. Dies ist für eine Partei, die in Eppstein, im Kreis und Land teils seit Jahrzehnten Regierungverantwortung hat, kein Ruhmesblatt.
Bei einem Schulgeld von bis zu 289 € monatlich, wie zur Zeit in Kelkheim, käme dies nur wenigen Schülern, deren Eltern sich dies leisten können, aus einem sowieso schon „zu kleinem“ Abschlussjahrgang zugute. Steckt hinter der Aussage vom 6. Mai (Eppsteiner Zeitung) die Privatschule dürfe „allerdings kein allzu hohes Schulgeld verlangen“ eine Bezuschussung durch Förderung mit städtischen Mitteln? Ein sinnvolles Schulkonzept sollte doch die Realität im Auge haben, dass 51% der Schüler in Deutschland mit Abitur abschließen, aber nur 7% auf private Schulen gehen. Und käme eine private Schule, würde diese erst recht erschweren oder verhindern, dass später jemals Eppstein eine staatliche Oberstufe erhält.
Zwar gibt es in Folge des demographischen Wandels bundesweit einen Rückgang an Schülerzahlen, aber Eppstein wächst und wird nach unseren Vorstellungen (z.B. neues Baugebiet) noch weiterwachsen.  Ein attraktives vollständiges Schulangebot wird, da sind wir uns sicher, auch Schüler aus Nachbargemeinden anziehen. Eppstein sollte insbesondere für junge Familien mit Kindern attraktiv sein, und zwar durchgängig. Kindergarten – auch U3 -, Grundschule, Hauptschule, Realschule und Gymnasium mit Oberstufe und das alles in Eppstein vor Ort. Begleitend dazu die benötigte Kinderbetreuung. Das wird nicht einfach durchzusetzen sein, aber in der Politik sollte man seine Ziele deutlich formulieren (siehe nicht nur unser Parteiprogramm).  Auch die FDP hatte sowohl auf ihrem Parteitag in Bad Homburg als auch in ihrem Eppsteiner Wahlprogramm den Ausbau des Schulsystems als vorrangig angesehen. Gut, dass auch andere die Bedeutung eines guten Bildungssystems für den Wirtschaftsstandort Deutschland erkennen.
 Für uns ist ein gutes Bildungssystem für alle vorrangig, weshalb wir uns dafür einsetzen, dass alle Kinder und Jugendlichen in Eppstein die Möglichkeit haben ihre Schulausbildung mit Abitur unabhängig vom Geld der Eltern in Eppstein abzuschließen. Gerne kann die CDU zu diesem Thema andere Vorstellungen haben, wir stehen zu dem Kampf um Klassen mit klaren Vorstellungen zum Schulstandort Eppstein.
 (Udo Verzagt)