In der letzten Sitzung der Stadtverordneten stand im Mittelpunkt die Auswahl von Flächen für die Neuaufstellung des Regionalen Flächennutzungsplans im Jahr 2030. Vorgelegt wurde von der Verwaltung eine Auswahl von 10 Flächen. Bis auf Niederjosbach wurde in allen anderen Stadtteilen Bedarf für Wohnbebauung und Gewerbe angemeldet. In Niederjosbach wurde eine im bestehenden Plan vorhandene Fläche für Wohnungsbau dagegen von der Planungsbehörde bereits jetzt ersatzlos gestrichen. Begründung: die dort verlaufende Starkstromleitung. Dies war Anlass für FWG und SPD eine kleinere Fläche in Verlängerung des Baugebietes Hollergewann Richtung Norden (Sportplatz) als Ersatzfläche vorzuschlagen. Was abgelehnt wurde. Niederjosbach sei „ausgeplant“ und man wolle, so hört man, „nicht in die Fläche gehen“. Zum einen sei angemerkt, dass letzlich der Planungsverband über die Planaufnahme entscheidet (Abwägungsgebot: Stromleitung, Naturschutz, Verkehr u.a.) Und bei ausgewiesenen Flächen entscheidet letztendlich die Stadt, ob gebaut wird. Also, was vergibt man sich bei einer positiven Entscheidung? Da verbaut man lieber durch Ablehnung dem Ort die weitere Entwicklung. Einige kleinere Bauflächen in Eppstein und Vockenhausen wurden dagegen beschlossen.
Und da wären wir bei der „Dell“, als größtem Baugebiet, welches angemeldet wird. Die SPD musste allerdings dagegen stimmen. Wird hier doch tatsächlich gewaltig „in die Fläche gegangen“. Fläche, wahrscheinlich versiegelt für die in Eppstein übliche Wohnbebauung mit Einfamilienhäusern. Naturschutz und eine erhebliche Zunahme des Autoverkehrs sind weitere Gründe für unsere Ablehnung.
Es stellt sich die Frage, wie bei einem solchen Vorhaben die bereits heute vorhandene Belastung im unteren Teil der Wiesbadener Straße bewältigt werden soll? Es wäre dann erst recht eine weitere Zufahrt zur B455 etwa in der Nähe des Bremthaler Friedhofs notwendig, wie es FWG und SPD beantragt haben und abgelehnt wurde. Der Bremthaler Ortsvorsteher Guido Ernst argumentierte dagegen, dass bereits vor 10 Jahren von Hessen Mobil Ähnliches geprüft und abgelehnt worden sei. Kein Grund, dies nicht erneut zu prüfen. Die damalige Begründung, die Stelle läge in einer Kurve, dürfte allein bei einem Blick auf eine Karte etwas merkwürdig wirken. Danach wäre die bestehende Zufahrt am Ende der Wiesbadener Straße ebenso ungeeignet. Wir werden weiter an diesem Vorhaben dran bleiben.
Das Baugebiet Steinberg in Ehlhalten mussten wir ebenfalls ablehnen. Voraussetzung für unsere Zustimmung wäre gewesen, dass gleichzeitig eine Entlastung der Langstraße über ein weiteres Baugebiet Rainwiesen erfolgen würde.
(Jürgen Baesler)