Peter Keller, Vorsitzender des SPD Ortsvereins, der die Veranstaltung moderierte, gab zu Beginn einen Überblick über das Thema „Wohnen“ und stellte die Referentinnen der Veranstaltung vor.
Das Interesse war beeindruckend groß. Rund 40 interessierte Bürger und Bürgerinnen trafen sich am Mittwoch, den 21. Juni 2023 im Sitzungssaal im Rathaus II in Eppstein. Die SPD Eppstein hatte eingeladen zum Thema neue Wohnkonzepte. Wohnen und Wohnungsbau ist ein Hauptanliegen der Eppsteiner SPD. Dass Wohnraum knapp und teuer ist, ist eine Binsenweisheit. Das Thema ist bundesweit auf der Tagesordnung. Übereinstimmend werden 400.000 neue Wohnungen jährlich gefordert. Andererseits wird argumentiert dass Wohnraum eigentlich nicht knapp sei, sondern nur nicht angepasst an den tatsächlichen Bedarf verteilt und damit nicht verfügbar. Der Wohnbedarf im Laufe des Lebens ändert sich, so wie sich die familiäre und soziale Situation verändert. Welche Optionen gibt es, bestehenden Wohnraum neu oder anders zu nutzen, wie wird sich der tatsächliche Bedarf entwickeln und welche Alternativen Konzepte gibt es? Können wir auf kommunaler Ebene etwas tun, um das Wohnungsangebot so zu gestalten, dass es dem tatsächlichen Bedarf entspricht?
Birgit Kasper von der „Landesberatungsstelle Hessen für gemeinschaftliches Wohnen“ gab in ihrem beeindruckenden Vortrag Einblicke in die Arbeit der Landesberatungsstelle für gemeinschaftliches Wohnen. Entlang der Leitfragen 1) Gemeinschaftliches Wohnen als Wohnbaustrategie, 2) Warum gemeinschaftliches Wohnen und 3) Wie kommen wir zu einer neuen Gründer:innenzeit ordnete sie das Thema ein, beschrieb die Ausgangssituation und stellte gelungene und erfolgreiche Beispiele für gemeinschaftliches Wohnen vor.
Barbara Reuter, ebenfalls von der Landesberatungsstelle gemeinschaftliches Wohnen und Vorstand und Mitbegründerin der „Genossenschaft gemeinschaftliches Wohnen eG Wiesbaden“ ergänzte und belegte mit beeindruckenden Beispielen auf der Grundlage eigenen Erlebens und Schaffens die Machbarkeit alternativer Wohn(bau)konzepte.
Elke Barth, Mitglied des hessischen Landtages, neben anderen Funktionen auch wohnungsbaupolitische Sprecherin der SPD brachte politische Positionen, mögliche zukünftige Entwicklungen und die Bedeutung politischer Rahmenbedingungen in die Diskussion ein.
In einer lebhaften Diskussion kommentierten die Teilnehmer und stellten Fragen. Die Teilnehmer ermunterten uns, das Thema weiter auf der Tagesordnung zu halten, weitere Veranstaltungen anzubieten und die Beratungsmöglichkeiten und Kontaktdaten zu kommunizieren. Den konkreten Vorschlag, nach der Sommerpause einen Besuch im Oberhof in Obererlenbach/Bad Homburg zu organisieren, nehmen wir gerne auf. Es handelt sich beim Oberhof um ein besonders gelungenes Beispiel alternativer Wohnkonzepte. Es zeigt die Umnutzung ehemaligen Leerstandes, demonstriert generationsübergreifendes Wohnen, ist genossenschaftlich organisiert, ermöglicht öffentliche Nutzung und kooperiert mit der Stadt als Ankermieter.
Wer sich für das Thema interessiert, wer tiefer einsteigen will und/oder Beratungsbedarf hat, kann sich bei der Landesberatungsstelle Hessen über folgendene Kontaktdaten informieren und nachfragen:
Email-Adresse: info@nullwohnprojekte-hessen.de
Telefon: 069 95 92 80 81
Neben der Webseite der Landesberatungsstelle www.wohnprojekte-hessen.de ist auch auch die Website des Netzwerks Frankfurt nützlich, weil sich dort noch zusätzliche Präsenz-Veranstaltungsangebote befinden: www.gemeinschaftliches-wohnen.de
Bundesweit gibt es das Wohnprojekteportal der Stiftung trias: www.wohnprojekte-portal.de
Eine sehr gute, empfehlenswerte Seite zum Thema Wohnen im Alter bietet das FORUM Gemeinschaftliches Wohnen e.V., Bundesvereinigung
www.fgw-ev.de sowie www.win.fgw-ev.de
(Peter Keller)